Nachruf auf Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Carl-Martin Kirsch


Mit großer Trauer nimmt die Mittelrheinische Gesellschaft für Nuklearmedizin (MGN) Abschied von Prof. Dr. Carl-Martin Kirsch, dem ehemaligen Direktor der Nuklearmedizin der Universität des Saarlandes, der am 25. Januar 2025 in Homburg / Saar verstorben ist.


Carl-Martin Kirsch, am 9. März 1949 in Heidelberg geboren, verbrachte seine Schulzeit in Bad Mergentheim, bevor er an der Technischen Universität München das Studium der Elektrotechnik als Diplom-Ingenieur erfolgreich abschloss. Möglicherweise durch den Einfluss seines Vaters, eines Kinderarztes, geprägt, entschied er sich anschließend noch für ein Studium der Humanmedizin an der LMU München. Nach seiner Promotion zum Dr. med. begann er 1979 seine berufliche Laufbahn am Department of Radiology der Harvard Medical School in Boston. Bereits dort zeigte er großes Engagement im Grenzbereich zwischen Medizin und Technik, was seine innovative Herangehensweise und seine Leidenschaft für die Weiterentwicklung seines Fachgebiets unterstrich.


Nach zwei Jahren kehrte Carl Martin Kirsch nach München zurück, um die nuklearmedizinische Facharztweiterbildung an der LMU München abzuschließen. Seine Karriere war geprägt von einer einzigartigen Kombination aus technischem Verständnis und medizinischer Expertise, die zweifelsohne die Grundlagen waren, die ihn später zu einem der Pioniere der modernen Nuklearmedizin werden ließen.


Nach mehreren Jahren in der Medizintechnik-Industrie entschied er sich letztlich doch für eine Tätigkeit als Kliniker und habilitierte sich 1990 an der LMU für Klinische Nuklearmedizin. Bereits vier Jahre später folgte der Ruf auf die ordentliche Professur für Nuklearmedizin an der Universität des Saarlandes in Homburg. Die nächsten 20 Jahre waren geprägt von seinem außerordentlichen Engagement für die klinische Forschung, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und klinischer Medizin.


Mit der mittelrheinischen Gesellschaft für Nuklearmedizin war Carl Martin Kirsch eng verbunden. Er fungierte von 1999 bis 2014 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der MGN, und richtete die Jahrestagung der MGN im Jahre 1998 als Kongresspräsident in Frankfurt aus.


Neben seiner fruchtbaren Tätigkeit als Arzt und Wissenschaftler war Carl-Martin Kirsch auch in der akademischen Selbstverwaltung sowie in unserer nationalen (DGN) und regionalen (MGN) Fachgesellschaft außerordentlich aktiv. Er genoss – neben seiner exzellenten fachlichen Expertise – auch wegen seines persönlichen Engagements und seines positiven, stets dem Menschen zugewandten Wesens besondere Wertschätzung bei Kollegen, Schülern und Patienten.


Sein Wirken und seine Leidenschaft haben über viele Jahre die Entwicklung der Nuklearmedizin geprägt. Die mittelrheinische Gesellschaft für Nuklearmedizin wird Carl-Martin Kirsch stets in ehrender Erinnerung behalten und ihm für sein Engagement und seine Menschlichkeit danken.


Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Renate, seinen beiden Töchtern sowie seinen Freunden und allen, die ihn liebten.

 

Mathias Schreckenberger (Mainz)

Florian Rosar (Homburg / Saar) 

Thomas Rink (Hanau)

Christian Happel (Frankfurt am Main)